Camino del Norte, Text
ca. 390 KM, 6000 HM.
Im Jahr 2005 fuhr ich 600 KM mit dem Rad über den Camino de Madrid von Madrid nach Oviedo (siehe entsprechenden Bericht). Nun habe ich diese Pilgerreise im August 2006 über den Camino del Norte ab Oviedo vollendet.
Die Entscheidung den Camino de Norte im August und dazu auch an einem, durch ein Feiertag verlängertes Wochenende durchzuführen, war nicht gerade die glücklichste. Nur mit viel Glück habe ich Bleiben gefunden die mit vier Mauern und einem Dach ausgestattet waren.
Der zweite Teil meiner Pilgerreise begann in Oviedo, die Hauptstadt der Provinz Asturien. Der Weg führte über Aviles, Luarca, Ribadeo, Mondonedo, Villalba, nach Santiago.
Um es vorwegzusagen, es ist wohl der landschaftlich schönste Jakobsweg welcher nach Santiago führt und kann nur empfohlen werden.
Das Gebiet im Dreieck Gijon, Oviedo und Aviles ist stark industrialisiert. Die Industrie prägt hier mit die Landschaft.
Man sollte sich hiervon nicht negativ beeindrucken lassen. Denn, nach dem Badeort Salinas (ca. 3 KM hinter Aviles), führt der Jakobsweg nahe der Küste durch landwirtschaftlich geprägte Gegenden die sich jeweils mit üppigen und ausgedehnten Waldgebieten ablösen.
Die auf dem Weg liegenden Dörfer sind sehr gepflegt für einen anspruchsvollen und ruhigen Tourismus.
Mit Ausnahmen führt der Weg über wenig befahrenen asphaltierten Nebenstrassen.
Hin und wieder, sozusagen zur Abwechselung, geht es über Pfade durch üppige Wälder.
Weit verbreitet sind Eukalyptuswälder, aber auch Mischwälder mit Eichen- und Kastanienbaumbeständen werden durchquert.
Die Ausschilderung des Caminos in Asturien ist nicht genau und teilweise lückenhaft. Dagegen ist in Galizien die Wegweisung intelligent und vollständig ausgeführt.
Umweg habe ich ausschließlich auf asturianischem Gebiet „erfahren“.
Gegen Ende des asturianischen Principados geht es öfters auf der viel befahrenen Nationalstraße N632 weiter, beziehungsweise muss diese des öfteren gequert werden. Die Nationalstraße führt parallel zum Camino und bietet Möglichkeiten zur Einkehr und zur Übernachtung wenn mal eine Albergue belegt sein sollte.
Alberguen sind in ausreichender Anzahl vorhanden, aber die Häuser bieten nur eine geringe Bettenkapazität.
Aus dem Internet habe ich mir die notwendige Informationen für den Camino del Norte und für die asturianischen Etappen beschafft.
Nur unzureichende Informationen waren für die galicianischen Etappen erhältlich.
Genaue Unterlagen, aber auch nur für eine Teilstrecke, habe ich erst in der Oficina de Turismo in Ribadeo erhalten.
Am Ende des Berichtes stelle ich diese Unterlagen zur Verfügung.
Meine Hoffnung weiterführende Unterlagen in Marco das Pías zu erhalten wurde enttäuscht. Das Nest besteht nur aus zwei Häusern, na ja, vielleicht waren es auch drei.
Ähnlich, wie auf dem Camino Real, ist ein Meditieren in Kirchen nicht möglich, da diese, um Diebstähle zu begegnen, verschlossen sind.
Ab Ribadeo führt die Strecke in Galicien weiter.
Sollte man meinen, es gibt keine zur Steigerung der asturianischen Naturschönheiten, so irrt man.
Jetzt auf den ursprünglichen Camino unterwegs – ich bildete mir ein, nein es war so, 1000 Jahre altes Pflaster unter den Rädern zu haben- geht es über Hügel durch ausgedehnte Waldgebiete. Selten trifft man auf ein Dorf. Die Häuser in den Dörfern bestehen aus Naturstein und bilden ein geschlossenes Dorfbild. Leider sind diese Dörfer so klein, dass es aussichtslos ist hier eine Bar oder gar eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden.
Da der Camino teilweise parallel zur viel befahrenen Nationalstrasse N634 führt, kann diese notfalls zur Stärkung und evtl. Übernachtung aufgesucht werden.
Wie ich schon erwähnt habe, ist die Wegweisung in Galicien sehr gut. Nicht häufig, aber an den wichtigen Stellen sind Muschelfliesen als Wegweisung aufgestellt.
Merkwürdig ist,dass in Asturien der Muschelkopf und in Galicien die Strahlen der Muschelschale in die fortführende Richtung zeigt.
Nicht nachvollziehbar ist für mich die Wegefestlegung des Caminos. …..in eine sehr ländlichen Gegend habe ich vier Reiter überholt die im gemächlichen Trott dahin ritten.
Fast zwei Stunden später überholte ich wiederum vier Reiter, die im gemächlichen Trott dahin ritten.
Die Ähnlichkeit der letzten mit den ersten Reitern ist bestimmt rein Zufällig.
Je näher die Reise zum Ziel führte, um so mehr Mitpilger kann man treffen, einige auch aus dem deutschen Sprachraum.
Der Norden Spaniens ist regenreich, schließlich ist es das grüne Spanien. Es ist angeraten die richtige Kleidung mitzuführen.